Öffentlichkeitsarbeit und PR (Public Relations) zählen zu den wichtigsten Werkzeugen für Vereine, um neue Mitglieder zu gewinnen, Förderer/Sponsoren von sich zu überzeugen und die Öffentlichkeit über Events und Geschehnisse zu informieren.
Beim ersten Gedanken an PR kommen einem meist Pressekonferenzen und Zeitungsartikel in Sinn. Doch es ist viel mehr als das und vor allem auch ideal für Vereine anwendbar – unabhängig von den “großen” sportlichen Erfolgen oder dem “riesigen” Sponsorvertrag. Folgende Ziele können und sollen dabei mit Öffentlichkeitsarbeit für den Verein verfolgt werden:
Der größte Unterschied liegt sicher im Ziel der beiden Maßnahmen: Während die Werbung eher auf ökonomische Ziele (mehr Umsatz) zielt, erfüllt die Öffentlichkeitsarbeit eine gesellschaftspolitische Funktion und wirkt sich auf die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit aus, indem zum Beispiel Anrainer für diverse Vorhaben sensibilisiert werden.
PR ist aber noch viel mehr: Wenn eure glücklichen Mitglieder draußen beim nächsten Dorffest davon erzählen, wie großartig der letzte Vereinsausflug war, wie problemlos die Organisation im Verein abläuft oder wie sehr ihr die Jugend fördert, dann ist das auch schon eine wichtige Form der Öffentlichkeitsarbeit. Grob gesagt, findet Öffentlichkeitsarbeit im Verein grundsätzlich immer statt, wenn sich der Verein nach außen präsentiert – auf Social Media, bei Vereinsveranstaltungen, in Medien, bei öffentlichen Auftritten, in Gesprächen etc.
Ein weiterer großer Unterschied: Werbung zielt in erster Linie auf kurzfristige Erfolge ab, während die Öffentlichkeitsarbeit als mittel- bis langfristig anzusehen ist. Das Bild, das die Öffentlichkeit von eurem Verein hat, verändert sich nur selten mit einer einzigen Werbeanzeige oder einem Ereignis – viel eher benötigt es einfach Zeit, bis die Öffentlichkeit eure positiven Aktivitäten und Ergebnisse wahrnimmt und bis diese ein positives Gesamtbild vom Verein erzeugen. Mit jeder Bemühung hinsichtlich Öffentlichkeitsarbeit zahlt ihr in dieses Gesamtbild ein.
Wie in vielen anderen Bereichen, spielen auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit Beziehungen eine wichtige Rolle. In diesem Fall: Beziehungen zu Journalisten. Keine Sorge, als gemeinschaftsdienlicher Verein wird euch kein Journalist böswillig gegenüberstehen, um seine Berichterstattung bewusst negativ ausfallen zu lassen.
Diesen Gedanken und die Angst vor negativer Berichterstattung könnt ihr ohnehin in den Hintergrund stellen. Egal ob ihr einen Ansprechpartner seitens einer regionalen Zeitung oder doch eines ländlichen Radiosenders habt, die Person, mit der ihr sprechen werdet, kommt aus dem Bereich, über den ihr euch unterhaltet oder versteht diesen zumeist. Beispiel: Ein Sportverein wird mit einem Journalisten aus dem Sportbereich sprechen, ein Musikverein mit einem Musikinteressierten oder selbst Musiker, usw.
Persönliche Beziehungen sind extrem wichtig, da ihr damit die Chance erhöht, überhaupt erst Erwähnung zu finden. Im Posteingang einer Redaktion landen mitunter deutlich mehr Themen, als in eine Zeitung oder ein Printmagazin passen. Da hilft es, mit Journalisten persönlich in Kontakt zu stehen, die wissen, dass ihr Themen und Beiträge sendet, die ihren Vorstellungen und Vorgaben entsprechen, sodass letztlich auch für den Journalisten weniger Arbeit anfällt.
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Journalisten freuen sich über spannende Beiträge aus eurem Vereinsleben und vor allem wenn sie auch noch einen gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Wenn ihr einen Journalisten anschreibt, achtet bitte darauf, dass ihr euch zu folgenden Punkten Gedanken macht und diese in der “Story” berücksichtigt habt:
Es gibt ein paar Tipps wie ihr schnell zu relevanten Themen und dazugehörigen Redakteuren kommen könnt:
Bei regionalen Zeitungen sind Journalisten oft ehrenamtlich oder in einem geringfügigen Arbeitsverhältnis angestellt. Sie haben also wenig Zeit, um über Presseaussendungen drüber zu lesen. Bevor ihr also zu sehr ins Detail geht, fragt einfach mal vorab nach, ob das Thema spannend sein könnte.
Die wichtigsten Informationen sollten natürlich schon dabei sein, aber bitte keinen 3-seitigen Artikel mitschicken – das spart euch und dem Journalisten viel Zeit. Kleiner Tipp, wenn ihr Sympathien von Anfang an aufbauen wollt, dann baut eure Presseaussendungen immer nach folgenden Kriterien auf:
Öffentlichkeitsarbeit will geregelt sein – so stellt ihr sicher, dass sie auch tatsächlich immer erledigt wird. Es wäre gelogen, wenn wir behaupten würden, dass PR keine Arbeit wäre. Die verantwortliche Person dafür: Der Pressewart. Dieser sollte folgende Kriterien unbedingt erfüllen:
Bei regelmäßigen Vereinstreffen oder auch nur bei der Jahreshauptversammlung sollte der Pressewart seine Arbeit offenlegen. Was wurde gemacht, was ist für das neue Jahr geplant, wie können alle bei der Pressearbeit (zumindest ein wenig) mitwirken?
All dies sollte regelmäßig besprochen werden, so nimmt man dem Pressewart auch etwas Arbeit von den Schultern. Jedes einzelne Mitglied kann am positiven Gesamtbild des Vereins mitarbeiten – dafür solltet ihr Bewusstsein schaffen. Es soll sich weniger nach Pflicht, sondern vor allem als großartiges Tool anfühlen, damit ihr als Verein niemals Probleme beim Suchen neuer Mitglieder habt.
Wollt ihr eher junge Menschen ansprechen, so solltet ihr euch verstärkt um den Online-Auftritt des Vereins kümmern, sprich um die Website und die Social Media Accounts. Die Website sollte stets aktuell gehalten werden, vielleicht bloggt ihr dort auch über den Vereinsalltag und gebt alle Termine übersichtlich bekannt. Wir haben schon mal einen Beitrag geschrieben, wie ihr Google My Business als Anlaufstelle im Web für euren Verein nutzen könnt.
Für Social Media empfehlen wir dort zu sein, wo eure Fans/Mitglieder und ähnliches sind. Das ist in der Regel, Facebook, Instagram und bei den ganz jungen TikTok. Ihr habt bestimmt jemanden im Verein, der auf einer diese Plattformen unterwegs ist. Es kann daher auch Sinn machen, dass man eine eigene Person als Social Media Beauftragte auswählt. Diese arbeitet dann ganz eng mit dem Pressewart zusammen.
Ein positiver Effekt: Über soziale Medien haben selbst kleine Vereine große Chancen, zusätzliche Sponsor an Land zu ziehen. Wenn der Verein einen interessanten Auftritt mit entsprechender Reichweite hat, steigt seine Relevanz für Sponsoren.
Durch Öffentlichkeitsarbeit (und PR) könnt ihr das Gesamtbild eures Vereins in der Öffentlichkeit mittel- und langfristig verändern. Jedes Event und jeder Zeitungsartikel kann zu diesem Gesamtbild ebenso beitragen, wie Gespräche, die eure Mitglieder sowieso mit Freunden, Familienmitgliedern und Bekannten führen.
Dafür solltet ihr Bewusstsein schaffen. PR kann unterschiedlichste Ziele verfolgen – von der Sensibilisierung von Anrainern für bestimmte Themen bis hin zur Sponsorengewinnung. Um gezielt Öffentlichkeitsarbeit über Medien zu betreiben, solltet ihr unbedingt Beziehungen zu Journalisten aufbauen und nutzen. Was ihr dabei beachten solltet, haben wir für euch in den “Checklisten” in diesem Artikel zusammengefasst.
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