Erklärung der Buchführung für Vereine: Einblicke in die EÜR und EAR

Dieser Beitrag bietet einen Überblick über die Merkmale & Anwendungsbereiche der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bzw. der Einnahmen-Überschuss-Rechnung und unterstützt Vereine dabei, die Buchhaltungsmethode anzuwenden.

Person, die sich mit den Kontenrahmen im Verein beschäftigt und die Buchaltung macht
Erfolgreich im Verein: So verwendest du die EAR bzw. EÜR richtig

Was bedeutet EAR und EÜR?

Allgemeine Bedeutung der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung

Die erweiterte Anwendung der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung (EAR) ist eine vereinfachte Methode der Gewinnermittlung, die insbesondere bei Vereinen und Non-Profit-Organisationen in Österreich genutzt wird. Im Gegensatz zur doppelten Buchführung werden bei der EAR nur die Einnahmen und Ausgaben nach dem Zufluss-Abfluss-Prinzip erfasst, wodurch der Gewinn/Verlust vereinfacht ermittelt wird.

Was ist der Unterschied zur Einnahmen-Überschuss-Rechnung

Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) ist der deutsche Begriff zur EAR. Sprich ebenso die vereinfachte Methode der Gewinnermittlung, die in deutschen Vereinen zum Einsatz kommt. Hier werden ebenfalls nur Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt, um den Gewinn/Verlust zu ermitteln. Diese hat jedoch Grenzen in Deutschland als in Österreich.

E-Rechnung Einlese- & Verarbeitungsprozess mit Vereinsplaner
E-Rechnung Einlese- & Verarbeitungsprozess mit Vereinsplaner

Detaillierte Erklärung für die Anwendung in Vereinen

Bei der Anwendung der EAR/EÜR in Vereinen werden sämtliche Einnahmen und Ausgaben erfasst, unabhängig von ihrer Herkunft oder Verwendungszweck. Dies umfasst beispielsweise Mitgliedsbeiträge, Spenden, Ausgaben für Veranstaltungen und Verwaltungskosten. Durch die einfache Struktur der EAR ist es Vereinen möglich, ihre finanzielle Situation übersichtlich darzustellen und den Gewinn transparent zu ermitteln.

Einige Vereine nutzen die erweiterte Anwendung der EAR/EÜR, um zusätzlich zu den Einnahmen und Ausgaben auch Bestandsveränderungen und bestimmte Rücklagen zu berücksichtigen. Dies ermöglicht eine genauere Ermittlung des Gewinns und eine bessere Planung der finanziellen Mittel für zukünftige Projekte und Ausgaben.

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Welche Grenzen sind zu beachten?

Grenzen der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung in Österreich

  • Umsatzgrenze bis EUR 700.000 in zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren oder 1 Mio. bei einem
  • Registrierkassenpflicht ab einem Jahresumsatz über EUR 15.000 und jährlichen Barumsätzen über EUR 7.500
  • Elektronische Übertragung verpflichtend ab Umsatz über EUR 30.000

Grenzen der Einnahmen-Überschuss-Rechnung in Deutschland

  • Umsatzgrenze bis Euro 600.000
  • Keine Registrierkassenpflicht
  • Verpflichtende elektronische Übertragung

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Praktische Tipps für den Start der EAR und EÜR

  • Analysiere die finanzielle Struktur und Transaktionsvolumen deines Vereins
  • Konsultiere einen Steuerberater oder Buchhaltungsexperten, um eine fundierte Entscheidung zu treffen
  • Nutze eine Buchhaltungssoftware, die speziell auf die Bedürfnisse von Vereinen zugeschnitten ist
  • Berücksichtige die langfristigen Finanzplanungen und etwaige steuerlichen Auswirkungen

Fallstudien: Erfahrungen von Vereinen mit EAR bzw. EÜR

In dieser Rubrik möchten wir einige Fallbeispiele von Vereinen vorstellen, die die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung (EAR) und die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) anwenden. Diese Fallstudien geben Einblicke in die realen Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge von Vereinen mit den unterschiedlichen Buchhaltungsmethoden. Dies soll euch bei der Entscheidung helfen die EAR/EÜR zu wählen.

Fallstudie 1: Ein Umweltverein und die EÜR/EAR

Der Umweltverein ist ein kleiner gemeinnütziger Verein, der sich für Umweltschutzprojekte engagiert. Da der Verein hauptsächlich aus Freiwilligen besteht und nur geringe Einnahmen aus Spenden und Fördermitteln erzielt, hat er sich für die einfache Buchhaltungsmethode der EAR/EÜR entschieden.

Durch die EAR kann Verein X seine finanziellen Transaktionen einfach und unkompliziert erfassen. Die Vorstandsmitglieder haben keine spezielle Buchhaltungsausbildung, aber sie können dennoch problemlos Einnahmen und Ausgaben verfolgen und die finanzielle Situation des Vereins im Blick behalten.

Fallstudie 2: Ein Sportverein und die EÜR/EAR

In diesem Beispiel haben wir einen mittelgroßen Sportverein, der verschiedene Programme und Aktivitäten für seine Mitglieder anbietet. Da der Verein ein breites Spektrum an Einnahmequellen hat, darunter Mitgliedsbeiträge, Spenden, Veranstaltungen und Sponsoring, hat er sich für die etwas umfangreichere Buchhaltungsmethode der EÜR entschieden.

Durch die EÜR kann der Verein seine Einnahmen und Ausgaben detaillierter verfolgen und analysieren. Die Buchhaltung wird von einem professionellen Buchhalter verwaltet, der in der Lage ist, komplexe Transaktionen zu erfassen und umfassende Finanzberichte zu erstellen.

Rechtliche Anforderungen für die Vereinsbuchhaltung

Die Einhaltung von Compliance und rechtlichen Anforderungen ist für die Vereinsbuchhaltung von entscheidender Bedeutung, um Bußgelder, Haftungsrisiken und andere rechtliche Probleme zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Vereine beachten sollten:

Gesetzliche Grundlagen
Vereine sollten sich mit den gesetzlichen Vorschriften und Regelungen vertraut machen, die ihre Buchführung betreffen. Dazu gehören unter anderem das Vereinsrecht, das Steuerrecht, das Gemeinnützigkeitsrecht und das Handelsrecht.
Ordnungsgemäße Buchführung
Gemäß den gesetzlichen Anforderungen müssen Vereine eine ordnungsgemäße Buchführung führen. Das bedeutet, dass alle finanziellen Transaktionen korrekt und vollständig erfasst werden müssen. Dazu gehören Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Fördermitteln, Veranstaltungen und anderen Quellen sowie Ausgaben für Betriebskosten, Projekte und Programme.
Einhalten von Fristen
Vereine müssen die gesetzlichen Fristen für die Einreichung von Finanzberichten, Steuererklärungen und anderen Unterlagen einhalten. Versäumnisse können zu rechtlichen Konsequenzen führen, einschließlich Bußgeldern und Sanktionen.
Transparenz und Berichterstattung
Vereine sollten ihren Mitgliedern, Spendern und anderen Interessengruppen transparente und umfassende Finanzberichte zur Verfügung stellen. Diese Berichte sollten klar und verständlich sein und einen Überblick über die finanzielle Situation des Vereins sowie über Einnahmen und Ausgaben bieten.
Prüfungspflicht
Je nach Größe und Rechtsform des Vereins können Prüfungspflichten bestehen. In einigen Fällen ist eine jährliche externe Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer oder eine interne Revision erforderlich, um die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung zu bestätigen.
Datenschutz
Bei der Buchführung und Verwaltung von Mitgliederdaten müssen Vereine die geltenden Datenschutzgesetze einhalten. Das bedeutet, dass personenbezogene Daten sicher und vertraulich behandelt werden müssen und nur für legitime Zwecke verwendet werden dürfen.
Risikomanagement
Vereine sollten Risiken im Zusammenhang mit ihrer Finanzverwaltung identifizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um diese Risiken zu minimieren. Dazu gehören die Bildung von Rücklagen, die Absicherung gegen Haftungsansprüche und die Implementierung interner Kontrollen und Verfahren.

Abschließender Haftungsausschluss

Bitte beachtet, dass dieser Beitrag als Erstinformation zum genannten Thema zu sehen ist. Er erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch übernimmt er eine Haftung für Richtigkeit der Informationen. Dieser Beitrag kann in keinster Weise eine professionelle Rechtsberatung ersetzen und jede Person, die sich ernsthaft mit dem Thema der Finanzen in einem Verein auseinandersetzt, sollte zu gegebener Zeit einen Rechtsexperten konsolidieren.

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